K E I N E Z E I T 21.08.2014
Eiskalte Verarschungs-Challenge: Sich mit dem Hammer blaue Fingernägel schlagen
Von
Volker Pöhls
Nach dem großen Erfolg der Ice Bucket Challenge
gibt es
jetzt einen enormen Hype um eine
neue Spendenaktion: die Eiskalte Verarschungs-Challenge.
Die Nominierten sollen bei dieser Aktion eine großzügige Spende an die Redaktion von KEINE ZEIT abgeben.
Haben sie diese nicht innerhalb von 24 Stunden abgeliefert, so müssen sie sich mit einem Hammer
die Fingernägel blau schlagen. Die mehr oder weniger Prominenten werden dabei gefilmt und
haben jede Menge Spaß an der Sache.
Fred Schulze von der Munich School of Breakdance ist von der Idee begeistert. "Das war voll der Hammer.
Ich bin ja Rechtshänder. Jetzt sind alle Finger meiner linken Hand grün und blau.
Gespendet habe ich natürlich trotzdem. War ja für einen guten Zweck."
Er hat jetzt Dr. Steelhammer, Dr. No und Elvis nominiert.
Wer mit dem Hammer nicht gut umgehen kann, kann sich stattdessen auch mit der Faust ein
blaues Auge hauen oder sich ein Kniescheibenpiercing setzen. Alternativ kann man sich auch mutig der
Ice-Berg-Challenge stellen (mit seiner Jacht gegen einen Eisberg knallen). Hauptsache, man hat Freude daran.
K E I N E Z E I T 21.08.2014
E-Bola kann durch E-Cigaretten hervorgerufen werden
Von
Volker Pöhls
Nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts
("Tropeninstitut") auf St. Pauli kann das Dampfen von
E-Cigaretten E-Bola begünstigen.
Ein kausaler Zusammenhang zwischen E-Books, E-Bikes und E-Lefanten einerseits und
E-Bola kann dagegen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ausgeschlossen werden,
da E-Bola nur durch Körperflüssigkeiten übertragen werden kann und - mit Verlaub: Über sowas macht man keine Späße.
K E I N E Z E I T 16.08.2014
Schiedsrichter missbrauchen Freistoß-Spray zum Malen von rechtsfreien Zonen
Von
Volker Pöhls
Der Kurfürstendamm in Berlin. Eine schwarze Limousine parkt in zweiter Reihe und behindert massiv den Verkehr.
Eilig herbeitelefonierte Polizeibeamte sind machtlos. "Besitzer des Fahrzeugs war ein prominenter FIFA-Schiedsrichter.",
heißt es in dem Polizeibericht, der KEINE ZEIT vorliegt. "Dieser zückte einfach seine Dose mit
Freistoß-Spray und sprayte eine Parkbucht um sein Fahrzeug herum."
"Eine Unverschämtheit", sagen Passanten, "Der kleine Mann müsste in so einem Fall hohe Strafen bezahlen.
Aber die Herren Schiedsrichter sollen Privilegien haben, nur weil sie im Besitz des Zaubersprays sind?
Ja, wo kommen wir denn da hin?"
Immer öfter kommt es zu Fällen, in denen das Superspray missbraucht wird. Ein Fall von vielen:
München Hauptbahnhof. Auf dem Bahnsteig herrscht striktes Rauchverbot. Rauchen darf man nur in einem kleinen,
mit einer rechtwinkligen Linie abgegrenzten Bereich am Ende des Bahnsteiges. Aber ein Mann mit schwarzen Stollenschuhen
raucht seelenruhig seine Havanna - und das mitten in der Wandelhalle. Als Beamte der Bahnpolizei ihn zur Rede
stellen wollen, hat er schon in Windeseile mit seinem Freistoßspray eine rechteckige Linie um sich gezogen.
"Ich darf hier rauchen. Ich bin Schiri", knurrt er.
Unhaltbare Zustände, meint Gottlieb Meier-Felden, CSU-Abgeordneter im bayerischen Landesparlament.
Er hat eine Bürgerinitiative gegründet, die dem Treiben der Schiedsrichter ein Ende bereiten soll.
K E I N E Z E I T 28.07.2014
Gelber Sack wegen Diskriminierung verboten
Von
Volker Pöhls
Wie ein Sprecher des Justiz- und Innenministeriums heute am Rande einer Pressekonferenz verlauten ließ,
soll der Gebrauch des Begriffs "Gelber Sack" verboten werden - weil der Begriff diskriminierend verwendet werden
und sich bestimmte Ethnien davon beleidigt fühlen könnten.
In Umlauf befindliche Gelbe Säcke dürfen
aber bis zum 31. Dezember 2014 noch straffrei gebraucht werden. Danach dürfen gelbe Säcke
nur noch benutzt werden, wenn der politisch unkorrekte Begriff vollständig mit einem wasserfesten
schwarzen Filzstift überschrieben wird.
K E I N E Z E I T 06.07.2014
Eilmeldung: Wagenknecht will neues Hilfswerk gründen
K E I N E Z E I T 06.07.2014
GroKo für besseren Verbrecher- und Tatenschutz
Von
Volker Pöhls
Union und SPD wollen den Verbrecherschutz in der jetzigen Legislaturperiode weiter ausbauen.
Für Verbrecherfragen soll ein Sachverständigenrat eingerichtet werden, wie die Delegationsleiter
Marlies Maikoven (CDU) und Winfried Umlaut (SPD) nach Abschluss der Verhandlungen der Unterarbeitsgruppe
Verbrecherpolitik mitteilten. Im Rahmen der Verhandlungen einigten sie sich darauf, dass das
Verbrecherschutzministerium ein Initiativrecht erhalten soll, damit es selbst Gesetzentwürfe zum Schutz der
Verbrecher vorlegen kann. Außerdem soll es eine jährliche Verbrecherbefragung geben.
Auch für einen wirksamen Tatenschutz werde sich Deutschland in Brüssel einsetzen, heißt es in der Erklärung.
So sollten in der EU-Tatenschutz-Grundverordnung Prinzipien durchgesetzt werden wie das Verbot von Tatenspeicherung
ohne vorherige Einwilligung und die Wirksamkeit des Rechts, das am Wohnort des Verbrechers gilt. Verbrecherverbände
sollen Tatenschutzrechtliche Verstöße abmahnen und Verbrecher mit Unterlassungsklagen unterstützen können.
Außerdem sollen Tatenschutzrechtliche Voreinstellungen und das Recht auf Löschen von Taten zum Beispiel bei
der Entsorgung von Handys und Laptops rechtlich verankert werden.
Geplant sind demnach auch Maßnahmen gegen Strom- und Gassperren, um vor allem Verbrecher mit niedrigem
Einkommen vor Energiearmut zu schützen.
K E I N E Z E I T 27.06.2014
Eilmeldung: Sigmar Gabriel will eigene Partei gründen: FRESS-PD
K E I N E Z E I T 19.06.2014
Brot für die Welt gegen Sprühsahne bei Freistößen im Fußball
Von
Volker Pöhls
Ein Sprecher von BROT FÜR DIE WELT sagte am Montag,
seine Organisation sei gegen den Einsatz von Sprühsahne
auf dem Fußballplatz. "Sahne ist ein kostbares Lebensmittel und die Verwendung für die Kennzeichnung von
Freistoßlinien ist Verschwendung. In armen Ländern wären sie froh, wenn sie Sahne für die Torte hätten
und bei der WM tritt man ein Lebensmittel mit Füßen. Das ist ein Skandal."
Der Einwand, das Freistoßspray sei biologisch abbaubar, kann ihn nicht besänftigen.
"Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll.", wettert er. "Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel
und jedes fünfte Brot. Das entspricht etwa 500.000 Lkw-Ladungen pro Jahr. Bis zu 20 Millionen Tonnen
Lebensmittel werden jedes Jahr allein in Deutschland weggeworfen. Wir haben es satt. Und jetzt wird beim
Fußball Sprühsahne verschwendet."
"Wären Sie damit einverstanden, wenn die Schiris stattdessen Rasierschaum einsetzen würden?" fragt der Reporter
von KEINE ZEIT in einer Atempause. "Sie wollen nur von dem eigentlichen Problem ablenken.", ruft der Sprecher,
"Es ist genug Spraysahne für alle da, sie muss nur gerecht verteilt werden. Und auf den Rasen gehört sie nicht."
K E I N E Z E I T 16.06.2014
Weiße Tattoos für Schwarze erfunden
Von
Volker Pöhls
Die Fußball-WM 2014 brachte es an den Tag: Mittlerweile gehört ein Spieler zur Minderheit, wenn er kein
Tattoo auf seiner Haut zur Schau trägt.
Das macht dunkelhäutige mit Recht neidisch, denn blaue Tattoos kommen auf dunkler
Haut kaum zur Geltung. Das brachte Lutz Wehrmann und Andrea Moroto aus
Bad Lauterberg auf die Idee,
helle Tattoos für schwarze Haut zu erfinden.
Wehrmann und Moroto experimentierten lange mit unterschiedlichsten Farbpigmenten. Moroto, die selbst eine
tiefschwarze Haut hat, musste sie am eigenen Leib ausprobieren. "Ich war unser Versuchskaninchen.", sagt
Andrea Moroto, deren Vorfahren aus Nigeria kommen. "Ich musste leiden, und Lutz konnte zugucken." Die Leiden
waren anscheinend von Erfolg gekrönt. Die beiden, die Anfang 2014 die GmbH "FAIR TATTOOS" gründeten,
haben sich weiße und silberne Farbe für Tattoos patentieren lassen.
Auf die Frage des Reporters von KEINE ZEIT "Gibt es denn überhaupt eine Nachfrage?" schmunzeln die beiden.
Sie haben angeblich schon mehr als 150 Kunden in ihrem kleinen Tattoo-Studio behandelt. "Unsere Kunden sind
mehr als zufrieden.", sagt Wehrmann. "Die Tattoos stechen gerade auf dunkler Haut wunderbar hervor und
verblassen auch nicht." Haben die beiden Träume für die Zukunft? "Wir arbeiten an Farbpigmenten, die im
Dunkeln leuchten. Aber das ist noch Top-Secret."
K E I N E Z E I T 13.06.2014
Das geheime Erfolgsrezept der Partei DIE LINKE
Von
Volker Pöhls
In der Redaktion von KEINE ZEIT stellten wir uns die Frage, ob es ein einfaches Rezept gäbe, wie man in der
Partei DIE LINKE nach oben kommen kann. Wir gaben deshalb beim Institut für politische Pathologie IPP in Köln
eine Studie in Auftrag. Als nach drei Monaten immer noch kein Abschlussbericht vorlag, hakten wir nach. Es sei Ihnen ein Rätsel,
nach welchen Kriterien die Führungspositionen bei DIE LINKE besetzt würden, hieß es aus Köln.
Nach vier Monaten telefonierten wir mit dem Studienleiter des IPP, Herrn Maier-Burgwart. "Lange Zeit ist
unser Team etwas ratlos der These nachgegangen, ob man bei den Linken mit adjektivischen Namen
wie Schlecht oder Wunderlich punkten könne. Gestern gegen Mitternacht sind wir durch Recherchen
einer Praktikantin jedoch zu einem anderen, verblüffenden Ergebnis gekommen: Das entscheidende Kriterium
scheint zu sein, dass die Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachname gleich sein müssen."
"Sie meinen so wie bei Dagobert Duck?" "Genau. Nehmen Sie
Petra Pau.
Wäre sie z.B. unter dem Namen Angelika Pau
angetreten, wäre sie schnell in der Versenkung verschwunden. Das doppelte, alliteriernde "P" verhalf ihr
zum Durchbruch." "Sie meinen, die gleichen Buchstaben wie bei Gregor
Gysi,
Dr.
Dieter
Dehm,
Heike
Hänsel,
Günter
Guillaume und
Agnes
Alpers?" "Ja, so einfach ist es. Nahezu unvermeidlich ist der
Erfolg bei den Linken sogar, wenn der erste
Buchstabe ein "K" ist:
Katja
Kipping,
Kerstin
Kassner,
Katrin
Kunert." "Herr Maier-Burgwart, wir danken
Ihnen für dieses Gespräch."
K E I N E Z E I T 30.05.2014
Schwooligans beim FC St.Pauli?
Von
Volker Pöhls
Im Internet kursieren derzeit Gerüchte,
die Fans des FC St. Pauli hätten eine Untergruppe gegründet: Es handelt
sich um homosexuelle Fans, die sich den Namen "St. Pauli Schwooligans" gegeben haben.
Auf Anfrage von KEINE ZEIT dementiert der Pressesprecher des FC St. Pauli die Gründung der St. Pauli
Schwooligans energisch; es gäbe keine solche Gruppierung, schon gar nicht mit diesem merkwürdigen Namen.
Er fügt hinzu: "Fußballbegeisterte Fans sind bei uns jederzeit willkommen, unabhängig von ethnischer Identität,
Rasse, Glaube oder sexueller Orientierung. Aber Hooligans, also
Gewalttäter und Rabauken, sind in unserem Verein eigentlich unerwünscht."
K E I N E Z E I T 30.05.2014
Begrüßungsgeld für Rumänen in Deutschland
Von
Volker Pöhls
Auf einer Pressekonferenz der Bundesregierung wurde jetzt der Beschluss einer Gewährung von Begrüßungsgeld
für Rumänen in Deutschland bekannt gegeben. Der Sprecher sagte wörtlich: "Deshalb haben wir uns dazu entschlossen,
heute eine Regelung zu treffen, die es jedem rumänischen Bürger möglich macht, nach der Einreise in die
Bundesrepublik Deutschland ein Begrüßungsgeld in Höhe von 99 Euro in Anspruch zu nehmen."
Auf Nachfrage eines Journalisten der GARLA fügte er hinzu: "Nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich."
Direkt nach der Bekanntgabe der Begrüßungsgeld-Verordnung durch den Pressesprecher kam es kurzzeitig zu
chaotischen Szenen, so vor der Sparkasse in Passau und der Deutschen Bank in Pirna, als jeweils bis zu 20.000
rumänische Bürger gleichzeitig vor den Auszahlungsstellen Schlange standen, der Verkehr total zusammenbrach und
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste auffuhren, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Gute Erfahrungen hatte man schon mit einem Begrüßungsgeld für Besucher aus der damaligen DDR gemacht. Es wurde
1970 in Höhe von 30 Deutschen Mark eingeführt und konnte zweimal im Jahr in Anspruch genommen werden. 1988 wurde
es auf 100 DM erhöht, jedoch auf eine einmalige jährliche Inanspruchnahme beschränkt. Damals wurde das
Begrüßungsgeld i.d.R. unverzüglich in Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade und Südfrüchte umgesetzt.
K E I N E Z E I T 13.05.2014
Reform der Fußball-Bundesliga: HSV kann in Zukunft nie mehr absteigen
Von
Volker Pöhls
Die Fußball-Bundesliga wird grundlegend reformiert. Bisher galt Folgendes: Die letzten zwei Mannschaften steigen
in die 2. Bundesliga ab, die seit 1974 die zweithöchste Spielklasse unterhalb der Bundesliga bildet.
Diese Regel soll im Prinzip beibehalten werden; bestimmte Mannschaften sollen aber vom Wettbewerb ausgenommen werden.
Diese ausgewählten Vereine behalten ihre Mitgliedschaft in der Bundesliga unabhängig von ihrer Leistung.
Die erste Mannschaft, die in den Genuss der neuen Regelung kommen soll, ist der
Hamburger SV. Dies wird damit
begründet, dass der HSV seit Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64 noch nie abgestiegen ist und
dass ein Abstieg fatale Folgen für das Image der Stadt und für Kneipen, Restaurants,
Imbissbuden und Hotels hätte.
Die Mannschaft des HSV erfuhr die gute Nachricht in der Umkleidekabine. Spontan sang man das Lied
"Wer wird deutscher Meister: Ha-ha-ha-HSV".
Doch die Abstiegsresistenz für ausgewählte Vereine ist nur ein erster Schritt. Der Deutsche Fußball-Bund arbeitet
ebenfalls an einer Liste von Vereinen, die - unabhängig vom abschließenden Rang in der Tabelle - niemals
aufsteigen dürfen.
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